Archiv des Hochstifts Brixen
845 - 1803 (mit Überlieferung bis 1805)
8190 (davon 240 Archivkartons, 369 Bde., 6 Bündel, 7426 Akten)
Man darf annehmen, dass bereits auf Säben, dem ersten Bischofssitz vor dem im 10. Jh. vollzogenen Wechsel nach Brixen, ein Archiv bestand. Die Säkularisierung des Hochstifts führte zu Teilungen und Verlegungen der Archivbestände. In den Jahren 1804 und 1805 wurde ein Teil der Archive nach Innsbruck gebracht, im Herbst 1805 wurden hier Einzelstücke ausgewählt und nach Wien abtransportiert. Ab dem 11. August 1813 kamen Einzelstücke, vor allem Urkunden bis 1400 und Urbare, nach München, von wo sie in Umsetzung der Vorgaben des Wiener Kongresses (1815) aber erst 1837 (und nicht vollständig) zurückgegeben wurden und teilweise in das Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv kamen. Einige Brixner Archivalien liegen heute noch in München. Die in Wien und Innsbruck verwahrten Bestandteile des Brixner Archivs sind im September 1919 an das Königreich Italien abgetreten und der 1921 errichteten Außenstelle des Staatsarchivs Trient in Bozen einverleibt worden. Ein großer Teil der Hochstiftsarchive liegt immer noch in Brixen.
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SIAS. Sistema Informativo degli Archivi di Stato.